Wuerfel

Der Würfel (3. - 6. Gabe)

Der Würfel zeichnet sich durch seine simple mathematische Form und seine "Farblosigkeit" aus. Durch diese bewußte Schlichtheit besitzt der Würfel eine ungeheure Konstruktionsvielfalt der Formen und Gestalten. Die Möglichkeit des Selbstkonstruierens wecken im Kind Faszination und damit auch Konzentration.

Die abstrakten Formen, die Fröbel "reine Formen" oder "Norm-Formen" nennt, ermöglichen dem Kind durch szenischen, vereinfachten Nachbau der Wirklichkeit eine spielerische Erfassung seiner Umwelt. Die Spielgaben sind somit Sinnbilder (=Symbole), denn sie stellen keine konkreten Gegenstände dar, sondern sind eine Verknüpfung von Bedeutung ("Innen") und Gestalt ("Außen"): So läßt sich z.B. der Würfel in wenigen Sekunden von einem Herd in einen Tisch mit Stühlen umwandeln. Durch das Zerlegen (Analyse) und Zusammenfügen des Würfels (Synthese) erkennt das Kind Gesetzmäßigkeiten (Struktur oder Form betreffend), denn allen Dingen liegt das sogenannte "Sphäregesetz" zugrunde.

Beim Spiel mit dem Würfel ist das Kind aber keineswegs sich selbst überlassen, sondern es wird durch einen Erwachsenen in seinem Spieltrieb gelenkt. Durch dessen Hinweise wird das Kind angeregt, Zusammenhänge wahrzunehmen. Somit lernt das Kind allmählich, beobachtete Vorgänge oder gesammelte Erfahrungen einzuordnen, wodurch es seinem Ziel, der Lebenseinigung, immer näher rückt.
Die Konstruktion von drei Bauformtypen ist möglich