Bilder unterwegs
Wanderhändler, die in früheren Jahrhunderten in den Dörfern und Städten Europas ihre Waren anboten, förderten die Verbreitung von Bildern. Genutzt wurden diese in vielfältigen Formen. So etwa halfen sie den Moritatensängern, ihre Lieder von Liebe, Mord und Totschlag zu veranschaulichen und dem Publikum auf den Marktplätzen eine fesselnde Vorstellung zu bieten. Auch für die zu jener Zeit sehr beliebten Guckkästen waren Bilder unentbehrlich. In diesen mit einer Linse versehenen Holzkästen konnte man Abbildungen ferner Städte und Länder betrachten. Ein weiteres Beispiel ist das Panorama International, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf keinem Jahrmarkt fehlte. Hier wurden aktuelle und historische Ereignisse aus der ganzen Welt perspektivisch dargestellt. Doch nicht nur im öffentlichen, auch im privaten Raum entfalteten sich neue Möglichkeiten der Bildrezeption. So ermöglichte es die Erfindung der Laterna magica, Bilder im eigenen Zuhause an die Wand zu projizieren und zu betrachten.
Diese neuen Arten der Bildnutzung, hauptsächlich auf Jahrmärkten, sprachen in erster Linie Kinder und das einfache Volk an. Für den gehobenen Geschmack gab es Kunsthandlungen, die im Unterschied zu den Massendrucken aufwändig gefertigte, kostspielige Bildexemplare anboten.
|
|
|